Wie alles begann ...

Tja wie hat das mit uns beiden eigentlich angefangen?
Ich kann mich noch gut erinnern, dass meine Familie und ich im Sommer 1997 gemeinsam auf einer Almhütte Urlaub gemacht haben - es war toll dort und untertags hatte ich auch genug zu tun - aber am Abend "steppte dort oben nicht unbedingt der Bär". Nach kürzester Zeit hatte ich alle Bücher ausgelesen die ich mitgebracht hatte - und so musste ich auf die ausgewählten Werke im Küchenschrank der Almhütte zurückgreifen - da die Bibel nicht unbedingt meine erste Wahl war, begnügte ich mich mit einem großen, schweren Buch über Astrologie. Ich hatte mich bisher, trotz aller Horoskope in einschlägigen Mädchenzeitschriften, nie für Astrologie interessiert und schon gar nicht daran geglaubt. Trotzdem las ich vor allem die Partnerhoroskope damals ganz genau. Abgesehen davon, dass mir dadurch schlagartig klar wurde, warum meine letzten Flirts alle schiefgelaufen waren ( ) erfuhr ich unter anderem, dass für mich als Widder nur ein Löwe als absoluter Traumpartner in Frage kommen würde. Und als ich da so auf der einsamen Almhütte saß und dem Sonnenuntergang zusah, da wünschte ich mir ganz fest, dass ich diesem (meinem) Löwen wohl hoffentlich bald begegnen würde! Und es kam schneller als ich dachte ... Im Herbst darauf begannen die ersten Vorbereitungen für das Jamboree 1999 in Chile. Gemeinsam mit meiner Freundin Katja fuhr ich voller Erwartungen auf das allererste Kennenlern-Wochenende der Jamboree-Teilnehmer! Die vier 81er (Lukas, Florian, Peter und Michaela) waren mir von Anfang an sympathisch. Schnell war klar, dass wir in einer Patrulle sein würden. Wir hatten sehr viel Spaß miteinander - vor allem beim Abendessen! Es wurden Witze erzählt und natürlich versuchte man sich gegenseitig ein bisschen zu necken. Lukas hatte es mit den blöden Scherzen vielleicht gar nicht so sehr auf meine Freundin Katja abgesehen - trotzdem fühlte gerade sie sich angesprochen. Ich sehe es noch vor mir als wäre es gestern gewesen wie sie plötzlich mitten im Lachen ausholt und Lukas (der den Mund noch voller Essen hatte) eine Watschen runterhaut weil er irgendeinen blöden Witz gerissen hatte. Natürlich war das alles nicht wirklich schlimm und Lukas konnte so was sicherlich leicht verkraften - aber aus irgendeinem Grund war mir dieser Vorfall viel viel peinlicher als er mir sonst gewesen wäre - ich konnte zum ersten Mal beim besten Willen nicht zu meiner Freundin "halten" - Lukas war mir irgendwie wichtiger!
Monate später bekam ich am Abend einen Anruf von (wie meine Mutter mit verschmitztem Lächeln sagte) "Jungen Mann vom Jamboreetreffen" - ich weiss bis heute nicht warum er mich eigentlich angerufen hat, aber wir telefonierten eine geschlagene Stunde miteinander. Als wir endlich aufgelegt hatten, war ich total aufgekratzt und glücklich - damals konnte ich mir nicht erklären warum . Ich wünschte mir, wir beide könnten öfter mal so lange telefonieren - auch dieser Wunsch ist schneller in Erfüllung gegangen als ich dachte ...
Das Jamboree selbst war ein einziger wahr gewordener Traum. Ich habe damals so viel spannendes auf einmal erlebt, dass ich kaum noch alles weiss. Wie ein Schwamm habe ich alle diese Momente in mir aufgesogen und versucht, sie möglichst lange zu behalten. Ich kann mich vor allem daran erinnern, dass ich stundenlang gelacht habe. Mit Lukas, Peter und Flo war einfach immer was los. Ich war damals wirklich sehr glücklich. Ich erinnere mich aber auch an einen traurigen Abend kurz vor Silvester. Eigentlich wollte ich mir nichts anmerken lassen, doch Lukas hat sofort gemerkt, dass es mir nicht gut ging. Geschickt hat er den anderen verklickert, dass sie "zufällig" noch etwas anderes zu tun haben. Ohne viele Worte hat er mich vom Platz an dem ich gesessen bin aufgezogen und gesagt: "Komm wir gehen ein bisschen spazieren!". Seite an Seite haben wir in dieser Nacht das Jamboreegelände mehrmals umrundet (und das war nicht klein). An diesem Tag habe ich begriffen wie wunderbar es ist, Lukas in seiner Nähe zu haben und das wollte ich nicht so schnell nicht wieder aufgeben ...
Nach dem Jamboree habe ich glaube ich Wochen gebraucht um mich wieder zu akklimatisieren und vor allem um zu realisieren das es nun schon wieder vorbei ist. Mitte Februar 1999 luden uns die 81er ein mit ihnen zum TGM-Ball zu gehen. Dort sah ich Lukas das erste Mal seit langem wieder. Es war ein toller Abend. Ich konnte förmlich spüren, dass etwas in der Luft lag. Als ich vom Ballsaal über die Marmortreppe hinunter Richtung Disco ging stand da plötzlich Lukas auf halber Höhe. Er lächelte mich an und gab mir eine rote Rose. Ich war so überwältigt dass ich kaum sprechen konnte ... das mussten wir beide aber auch nicht - wir wussten was das zu bedeuten hatte.
Zwei Tage darauf hatte ich Lukas zu mir nachhause eingeladen. Es war Sonntag, der 14. Februar 1999 (wie wir erst später bemerkt haben - Valentinstag ). An diesem Morgen stand ich freiwillig früh auf (früher als alle Sonntage die es zuvor gegeben hatte ) und begann aus heiterem Himmel unser Haus von oben bis unten zu putzen. Es muss mich damals echt ein kleiner Putzteufel geritten haben - ich habe stundenlag herum geräumt und war kaum zufrieden zu stellen. Meine Mutter (die ich an diesem Tag gebeten hatte irgendwo anders zu sein als zuhause) stand vorm weggehen lächelnd in der Türe und sagte: "Das muss aber ein ganz Besonderer sein, für den Du dich so ins Zeug legst!" Wie recht sie nur hatte ... denn an diesem Tag hatte ich beschlossen, von nun an mit diesem besonderen Menschen zusammen zu sein!
Diese Geschichte hat sich vor etwa 10 Jahren genau so zugetragen

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